Wie Faste ich richtig?
Fastenrituale und -kuren werden seit Urzeiten genutzt, um sich körperlich und geistig zu reinigen. In vielen Kulturen und Religionen sind sie bis heute fest verankert.
In jüngerer Zeit wurden die Prozesse im Körper während des Fastens intensiv erforscht, und die gesundheitlichen Vorteile sind wissenschaftlich belegt.
In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund ums Fasten.
Fasten kann eine effektive Methode sein, um Körper und Geist zu reinigen und die Gesundheit zu fördern. Mit der richtigen Vorbereitung und Durchführung können die positiven Effekte maximiert werden.
- Eine richtige Fastenkur dauert sechs bis acht Tage, plus einen Entlastungstag davor und drei Aufbautage danach. In dieser Zeit sollte man den Terminkalender freiräumen, um dem Körper die nötige Ruhe zu gönnen.
- Diese Methode folgt dem Prinzip des Heilfastens nach Buchinger, benannt nach dem deutschen Arzt Dr. Otto Buchinger. Buchinger entwickelte diese Methode, um den Körper zu entgiften und zu heilen, indem er die natürliche Fähigkeit des Körpers zur Selbstheilung aktiviert. Die Kombination aus völliger Nahrungsenthaltung und Aufnahme kalorienfreier Flüssigkeiten fördert den Stoffwechsel und unterstützt die Regeneration des Körpers.
- Am ersten Fastentag wird der Darm mittels Glaubersalz, Einlauf oder pflanzlichen Abführmitteln entleert. Während der Fastenzeit sollte mindestens jeden zweiten Tag der Darm entleert werden, entweder auf natürliche Weise oder mit Unterstützung.
- Während der Fastentage nimmt man Gemüse- oder Obstsäfte, Gemüsebrühe, Wasser, ungesüßte Kräutertees und gegebenenfalls etwas Honig zu sich. Alkohol, Nikotin und Koffein sind tabu.
- Tägliche körperliche Betätigung wie Spaziergänge, leichte Wanderungen oder Gymnastik ist wichtig. Entspannungsübungen, Massagen und warme Leberwickel unterstützen den Körper zusätzlich.
- Am letzten Fastentag wird das Fasten mit einem Bratapfel mit Zimt gebrochen. Die folgenden Aufbautage dienen dazu, den Körper schrittweise mit leicht verdaulicher Nahrung an normale Kost heranzuführen. Nach der Fastenzeit sollte eine vollwertige Ernährung angestrebt werden, um die gesundheitlichen Vorteile zu maximieren.
- Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder in besonderen Lebensumständen sollten nicht fasten:
- Auszehrung
- Essstörungen
- Dementielle Erkrankungen
- Schilddrüsenerkrankungen
- Fortgeschrittene Nieren- oder Leberinsuffizienz
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder unter 16 Jahren
- Erstfaster über 65 Jahre
- Bei folgenden Umständen sollte man nur mit ärztlicher Konsultation fasten:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes
- Suchtkrankheiten
- Psychische Erkrankungen
- Regelmäßige Medikamenteneinnahme
- Krebserkrankungen
- Tuberkulose
- Blutarmut
- Heilfasten nach Buchinger ist gut erforscht und bringt viele gesundheitliche Vorteile. Auch das Intervall-Fasten führt zu einer Verbesserung der Gesundheit und ist im Alltag leichter umsetzbar. Es gibt drei Varianten des Intervall-Fastens:
- 16:8 Variante: 16 Stunden fasten (z.B. abends ab 18 Uhr bis morgens um 10 Uhr)
- 1:1 Variante: Ein Tag normal essen, einen Tag fasten mit kalorienarmer Flüssigkeit
- 5:2 Variante: Fünf Tage normal essen, zwei Tage fasten
- Je nach Fastenkur gibt es verschiedene Kostformen. Meistens nimmt man keine feste Nahrung zu sich, sondern nur Wasser, ungesüßten Kräutertee, Gemüsebrühe und Gemüse- oder Obstsäfte. Bei modifizierten Fastenkuren kann auch eiweißhaltige Kost wie Molke oder etwas Gemüse und Obst verzehrt werden.
- Eine Fastenkur sollte sechs bis acht Tage dauern, plus einen Entlastungstag und drei Aufbautage. Kürzere Fastenkuren sind möglich, haben aber nicht die gleiche Wirkung. Intervallfasten kann ein guter Einstieg sein. Der Vorteil längerer Fastenkuren ist, dass das Hungergefühl nach zwei bis drei Tagen verschwindet und die restliche Zeit angenehm verläuft.
- Um sich auf das Fasten vorzubereiten, sollte man den Terminplan freiräumen und alle benötigten Dinge im Haus haben, um Gemüsebrühe zu kochen und den Darm zu entleeren. Ein Tagesprogramm mit körperlichen Aktivitäten und Entspannungsübungen bringt Struktur in die Fastentage.
- Etwa 14-16 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme beginnt der Körper mit der Autophagie, einer körpereigenen Müllabfuhr. Auch der Darm reinigt sich selbst, was als Magenknurren wahrgenommen werden kann. Sobald ein echtes Hungergefühl eintritt, hat der Körper bereits mit den ersten entgiftenden Prozessen begonnen. Für eine erste Fastenkur empfiehlt sich eine Dauer von sechs bis acht Tagen plus Entlastungs- und Aufbautage.
- Nach fünf Tagen hat sich der Stoffwechsel umgestellt, und der Körper generiert Energie aus Fettreserven und in geringerem Maße aus Eiweiß. Durch den Abbau von Bauchfett reduzieren sich entzündungsfördernde Botenstoffe und eingelagerte Giftstoffe. Der Blutdruck sinkt, Blutzucker und Blutfette reduzieren sich, die Leberwerte verbessern sich, und neue Stammzellen werden gebildet. Der Körper befindet sich in einer entspannten Reizlage, was für mentale Ruhe und Ausgeglichenheit sorgt.